Munro Bagging in den schottischen Highlands
Schottland – das sind für mich die Highlands, die Berge, das Moos, das Geröll, die Unwegsamkeit, der Regen, die Wolken, die Abgeschiedenheit. Für eine Weile war ich Anhänger des Munro Bagging, und zu den Tourenhöhepunkten gehört der unvergessene Tag am Bla bheinn auf Skye, diesem unwirtlichen Ungetüm, das ich allerdings glücklicherweise als „done“ abhaken konnte. Natürlich habe ich erst einen Bruchteil der 282 Gipfel bezwingen können, aber sie stehen ja noch eine Weile. Zum Glück ließ Bergführer Hans stets alle touristisch relevanten schottischen Spots außer Acht, kein Schloss, keine Burg, keine Kirche. Meine Reiseagenda gehörte allein der Landschaft, der Natur, dem Wetter, den Munros. Doch: Niemals die Regenjacke vergessen, niemals die Gamaschen, nicht die Wanderstöcke und keinesfalls eine komplette Tagesverpflegung! Denn wer sich hier oben rumtreibt, ist mehrere Stunden weg vom Schuss. Es ist ein wirksames Beine-Po-Programm, in den Highlands unterwegs zu sein, eine wirksame Demutsübung, morgens um halb sieben auch bei strömendem Regen das Cottage zu verlassen. Kann sein, dass zehn Minuten später die Sonne von einem kobaltblauen Himmel knallt, kann aber auch sein, dass es bis zum Abend weiterschüttet. Am Wahrscheinlichste ist allerdings der halbstündige Wechsel diverser Zustände. Sehr kurzweilig! Sicher ist, dass die schottischen Highlands ein Stück innere Heimat für mich geworden sind.