Süß und ausgesprochen herzlich …
… war der Besuch bei Jörg Vorpagel, Bonbonmacher im nordhessischen Oberurff. Ihm haben wir dabei über die Schultern schauen können, wir er rosarote Bonbons – Herzchen und Himbeeren – ganz frisch, exklusiv und handgemacht für das Treffen mit den Fotografen herstellt. Was wirklich überrascht hat: Das Bonbonmachen ist alles andere als eine klebrige und pappige Angelegenheit, sondern geht absolut pieksauber vonstatten. Zucker, Wasser und Glukosesirup sind die Basis für die Bonbonmasse. Eine akribisch kontrollierte Kochtemperatur und Kochzeit stellt die richtige Konsistenz des süßen Breis sicher – der Kochvorgang entzieht Wasser. Für Herzchen und Himbeeren kommt rote Lebensmittelfarbe hinzu. Wenn der exakt richtige Zeitpunkt gekommen ist – alles muss schnellgehen! – breitet der Bonbonspezialist die entstandene heiße Masse auf einer Platte aus und rollt und knetet sie. Anschließend schlägt und zieht er sie portionsweise über den sogenannten Zuckerhaken. Hierbei faltet und verdrillt Jörg Vorpagel mit großer Erfahrung und Geschick den Teig. Es wird Luft in die zunehmend cremiger werdende Masse eingeschlossen, sichtbar durch hellere Farbeinschlüsse. Schließlich wird der – immer noch warme – Zuckerbrei behutsam und per Hand lagenweise durch die Bonbonwalze gepresst. Nun erkaltet die auf diese Weise geformte Masse und härtet aus – fertig sind die „Gutschen“, wie man oft in Hessen sagt. Jörg Vorpagel verwendet ausschließlich historische Walzen und Bonbonpressen. Zu seiner eindrucksvollen und wertvollen Sammlung gehören viele mechanische Ausführungen und unterschiedliche Motive – von Früchten bis Märchenfiguren ist alles dabei. Bonbons nach Wunsch! Mit dieser Handwerkskunst beglückt Jürg Vorpagel Jahrmärkte, Schulklassen, Familienfeiern und interessierte Werkstattbesucher – toll zu beobachten und echt süß! www.grimms-naschwerkstatt.de