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Eine glänzende Sache …

September 1, 2024

… ist die Florentiner Ponte Vecchio, seit es hier nur noch Schmuck zu kaufen gibt. Früher waren hier Schlachter und Gerber ansässig, die ihre stinkenden Abfälle im Arno entsorgten. Kaum auszudenken, denn der Fluss dümpelt langsam und flach vor sich hin. Dabei soll es hier schon mehrere Hochwasser gegeben haben, die weit bis in die Altstadt vordrangen und viel zerstörten. Aber alles lange her, heute blitzen und blinken Uhren, Ketten, Ringe und allerlei sonstige Pretiosen in den Auslagen der kleinen Läden auf dem bemerkenswert trutzigen Bauwerk. Und die Altstadt ist tiptop und bestens hergerichtet. Die Kundschaft gibt sich nobel und gut betucht und trägt das eine oder andere wertvolle Tütchen aus den Boutiquen. In Florenz wird nicht nur betrachtet, und das schicke Publikum reist zum Shoppen von sehr weit an. Auch wegen der Kunst. Wegen der vielen Museen. Wegen Leonardo. Und natürlich wegen Davids Meisterstück! Lange Warteschlangen und dichtes Gedränge und viel Chichi … freilich auch auf der berühmten Brücke aus dem 14. Jahrhundert – wegen des Schmucks. Ich habe indes die Zeit dazu genutzt, die Ponte Vecchio von außen zu betrachten, mich ihr von allen Seiten anzunähern, sie in Ruhe einzukreisen. Man könnte auch sagen: sie zu belauern zu allen Tageszeiten und aus verschiedenen Richtungen und mit unterschiedlichen Einstellungen. Die aus meiner Sicht angenehmste Perspektive ergab sich von Osten her; auf der Ponte alle Grazie lässt sich in Ruhe arbeiten. So sind meine Florentiner Eroberungen nichts, was blinkt oder glänzt, sondern Bilder, ganz still und voll guter Erinnerungen.