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Einmal Capri sehen …

Oktober 20, 2024

… warum auch nicht. Hier gesehen werden – das ist eher unwahrscheinlich. Dafür wenigstens selbst einen Blick wagen. Vielleicht auf Stars, Majestäten, Yachten und Villen. Mit dem Boot aus Ischia, Neapel oder Sorrent eine Stunde übers Tyrrhenische Meer schippern, wenn man eh schon im Land ist, und dann diese schroffe, raue Insel aus weißem Kalkstein mit den Füßen zu erobern versuchen. Eine ambitionierte und anstrengende Unternehmung, denn hier geht es steil zu. Ein echt wirkungsvolles Programm für Beine und Po. Interessant, wie häufig entlang der schier endlos langen Treppenaufstiege Defibrillatoren angebracht sind – hier scheint doch öfter auch der Herzkasper unterwegs zu sein. Auch mein Bauch profitierte von der Terrassentour: eine grandios zubereitete Marinara, begleitet von einem eisig erfrischenden Limoncello, was sonst, serviert von einem hinsichtlich Form und Stil perfekten Cameriere in einer abgelegenen, fast menschenleeren Trattoria irgendwo in einem felsigen Durchgang; auch das gibt es auf Capri. Der gute Mann hat mir, dekoriert mit patiniertem Rucksack, schweißnassem Stirnband und derben Wanderbotten, wohl gleich angesehen, dass ich nur in Ruhe endlich was essen will. Und mich dennoch formidabel bedient. Grazie! Hat mich trotz meiner sperrigen, angespeckten Erscheinung höflich geduldet. Scusi! Kein Getue, kein Palaver, einfach nur Höflichkeit und Schliff. Das Bauchprogramm war ein Genuss! Capri auf sich wirken zu lassen, bedeutet vielerlei: viel Chichi, viel Getöse, aber auch eindrucksvolle Natur, stille Ecken mit Grotten, Höhlen, anspruchsvolle Auf- und Abstiege. Allemal ein attraktives Rundum-Programm in schönster Umgebung mit besten Ausblicken!