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Auf den Spuren Calatravas in Valencia

Mai 16, 2022

Zunächst wollte er Kunst studieren, dann ließ er sich durch ein Buch über das Werk Le Corbusiers von dessen Formgefühl dazu inspirieren, Architekt zu werden. Es folgten Kurse in Städtebau und das Studium der Bautechnik an der ETH Zürich – und schließlich Bauwerke der besonderen Art mit seiner ganz persönlichen Handschrift: Santiago Calatrava. In ihm finden sich der Architekt, der Ingenieur und der Künstler in Personalunion vereint. Harmonisch, organisch, fließend, leicht. Calatravas Bauwerke muten an wie Skulpturen, die sich bewegen. Kraftvolle Skulpturen voller Spannung. „Alles ist potenzielle Bewegung“, sagte er einmal. Vielen Bauwerken versuchte ich schon mit der Kamera beizukommen, immer mit Mühe, oft nur mit mäßigem Erfolg. Weil die Bauwerke im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu fassen sind, sie scheinen immer „davonzufließen“. Der Bahnhof Liège-Guillemins, die Reggio Emilia AV Mediopadana Railway Station und dort auch die dreiteilige Calatrava-Brücke, in Dublin die Samuel Beckett Bridge sowie die James Joyce Bridge, die Ponte della Costituzione in Venedig, die Puente de la Mujer in Buenos Aires, den Bahnhof Oriente in Lissabon und und und. Diese Bauwerke sind Kunstwerke. Sie kommen erst leise und leicht daher – und dann entfalten sie ihre monumentale Wirkung. In Valencia hat Calatrava die Ciutat de les Arts i les Ciències gestaltet, die Stadt der Künste und der Wissenschaften. Zum Ensemble gehört auch El Palau de les Arts Reina Sofía, ein extravaganter Oper- und Musikpalast. Ein toller Fotospot, den ich frühmorgens gleich nach Sonnenaufgang besucht habe.